Minimalistische Poetik. Zur Ausdifferenzierung des Aufbausystemenin der Romanliteratur der frühen DDR

Das Hauptziel der Studie besteht in der literaturwissenschaftlichen Aufarbeitung eines für die DDR-Literatur grundlegenden Korpus: der Aufbauromane. In Auseinandersetzung mit sowjetischen Vorläufern werden die für das Korpus spezifischen Eigenschaften herausgearbeitet. Textbezogene Einzeluntersuchungen und Werkanalysen machen deutlich, dass das auf den ersten Blick homogen wirkende Korpus in seinen einzelnen Ausprägungen vielfältige Unterschiede aufweist. Ein gestuftes Modell der Variation des Aufbausystems ermöglicht die systematische Beschreibung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Mitglieder des Korpus sowie die Abgrenzung von anderen Korpora. Auf diese Weise können die Aufbauromane mit literaturgeschichtlichen älteren und jüngeren Werkgruppen verglichen und Kontinuitäten und Diskontinuitäten der literaturgeschichtlichen Entwicklung von der frühen Sowjetunion und Weimarer Republik bis zur DDR-Literatur der 60er Jahre erfasst werden. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Aufbauromane einer Poetik gehorchen, die insofern minimalistisch ist, als sie ihre literarische Bedeutung ausschließlich auf der Basis des Systems beziehen, zu dem sie qua Aufbauhandlung gehören.

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